Auf einen Kaffee mit Katrin Baab

Persönlich, echt und informativ. Das ist die Blogpostreihe „Auf einen Kaffee mit...“ des LPRS e.V.! Wir tauschen uns mit unseren Alumni über ihren Werdegang nach dem Studium aus. Von Tipps für den Berufseinstieg, über Geschichten von gemeisterten Hindernissen und genutzten Chancen bis hin zu Impulsen für eine ausgewogene Work-Life-Balance.

Für diesen Blogbeitrag haben wir uns auf einen virtuellen Kaffee mit Katrin Baab getroffen. Sie arbeitet als Kommunikationsmanagerin für interne Kommunikation und Change bei der Sana Kliniken AG in München. Wir erfahren in unserem Gespräch, was ihr im Dialog mit Mitarbeitenden gerade bei Change-Prozessen besonders am Herzen liegt, welche Erkenntnisse sie aus ihren unterschiedlichen Praktika zog und was Leipzig ihrer Meinung nach so besonders macht.

Talking Business
Was interessiert dich besonders an der internen Kommunikation – vielleicht auch im Unterschied zu der Kommunikation mit anderen Stakeholdern?

Ich mag an der internen Kommunikation vor allem, dass man seine Kollegen in den Themen, die sie gerade beschäftigen, unterstützen kann, um für sie das Beste herauszuholen. Das finde ich super spannend. Auch die sachkundige Beratung von Kollegen oder Führungskräften jeglicher Hierarchieebene macht für mich einen wesentlichen Aspekt dieser Tätigkeit aus. Egal, um welches Thema es geht – sei es noch so banal oder sei es strategisch relevant: als IKler hat man die Aufgabe, gesammelte Informationen zu bündeln, die richtigen Formulierungen zu finden und das Ganze so aufzubereiten, dass die Botschaft ankommt.

Das Tätigkeitsfeld ist sehr vielfältig und man erhält jeden Tag Einblicke in unterschiedliche Fachbereiche, was mir ermöglicht, mich ständig weiterzubilden. Gerade wenn die interne Kommunikation am Vorstand angesiedelt ist, bekommt man umfassende Einblicke in das Unternehmen sowie die Strategie.

Lange wurde die interne Kommunikation unterschätzt oder als weniger bedeutsam erachtet. Heute steht sie allerdings stärker im Fokus, gerade was HR angeht. Auch Führungskräfte und Vorstände erkennen mittlerweile an, dass nicht nur der externe Auftritt wichtig ist, sondern der interne ebenso eine maßgebliche Rolle spielt. Ein Ziel ist natürlich, Mitarbeiter zu halten, aber ebenso geht es um einen wertschätzenden Umgang miteinander. Daher ist es erfreulich zu sehen, wie sich die interne Kommunikation weiterentwickelt und in der Unternehmenskommunikation ihren Platz einnimmt – und dass sie auch in der Wissenschaft zunehmend Aufmerksamkeit erhält. Mittlerweile ist eine richtige Community entstanden, was ich großartig finde. Der Austausch mit anderen in der Bubble ist mir sehr wichtig und es freut mich zu sehen, dass es inzwischen eine richtige Expertise in diesem Bereich gibt. Es ist noch viel zu tun, aber es geht in großen Schritten voran.

Was macht deiner Meinung nach eine gelungene Kommunikation bei Change-Prozessen aus?

Eine gelungene Kommunikation ist im besten Fall eine erfolgreiche Kommunikation. Wie man aber weiß, ist der Erfolg von Kommunikationsmaßnahmen generell schwer zu erfassen oder zu messen, selbst wenn man sich KPIs setzt, also Key-Performance-Indicators, oder ein Controlling durchführt.

Wenn man sich jedoch davon löst, dass der Erfolg von Kommunikation unbedingt messbar gemacht werden muss, ist für mich Change-Kommunikation dann gelungen, wenn man merkt, dass man mit der Botschaft, die man sendet, den Sinn und Zweck des Changes vermitteln kann und dies zurückgespiegelt bekommt. Change-Kommunikation stellt die grundlegenden Weichen für alles Weitere, was folgt. Daher gilt für mich – egal ob bei kleinen oder großen Projekten und Veränderungsprozessen – die Kommunikation dann als gelungen, wenn sie aufgenommen wird und etwas in der richtigen Richtung bewirkt.

„Selbst, wenn ich aus heutiger Sicht sagen kann, dass ich mir nicht mehr vorstellen könnte, ausschließlich im Radio- oder Fernsehjournalismus zu arbeiten, hat es mir trotzdem genau diese Einsicht gebracht.“
Was hast du aus den verschiedenen Praktika während deines Studiums bei Radio und TV sowie bei der BMW-Group für dich mitgenommen?

Zuallererst: Jedes Praktikum hat einen Mehrwert. Ich habe aus jedem einzelnen Praktikum viel für mich persönlich ebenso wie fachlich mitnehmen können. Selbst, wenn ich aus heutiger Sicht sagen kann, dass ich mir nicht mehr vorstellen könnte, ausschließlich im Radio- oder Fernsehjournalismus zu arbeiten, hat es mir trotzdem genau diese Einsicht gebracht. Außerdem habe ich durch das journalistische Arbeiten Fähigkeiten und Kenntnisse erlernt, die mich heute täglich weiterbringen. Gerade bei den ersten Praktika, die ich beim Radio und Fernsehen gemacht habe, habe ich gelernt, einfach ins Gespräch zu kommen und mich für jegliche Art von Thema zu begeistern. Auch die Fähigkeit, einzelne Aspekte in Gesprächen aufzugreifen, zu vertiefen und zielgruppengerecht aufzuarbeiten, brauche ich heute in meiner täglichen Arbeit. Beim Fernsehen habe ich außerdem gelernt, wie ein gutes Video entsteht, wie man ein Storyboard gestaltet und wie man kurz und knapp auf den Punkt textet. Auf all diese Dinge kann ich in meinem jetzigen Job zurückgreifen, weshalb ich diese Kenntnisse nicht missen möchte.

Bei der BMW-Group habe ich dann meine Leidenschaft für die interne Kommunikation entdeckt. Erst dort habe ich festgestellt, wie vielfältig dieses Tätigkeitsfeld ist und dass so viele Herausforderungen und Aufgabenbereiche darin gebündelt werden, dass man ein entsprechend breites Set an Skills benötigt. Daher bin ich am Ende auch in diesem Feld geblieben.

 

Talking Private
Wie sieht für dich ein perfekter Urlaubstag aus?

Für mich beginnt der perfekte Urlaubstag damit, entspannt in den Tag zu starten – gerne auch schon zeitig, denn ich bin nicht so der Langschläfer. Am liebsten gehe ich dann raus, zum Beispiel in die Berge; ich wohne schließlich in der „Pampa“ im Allgäu. Danach verbringe ich gerne Zeit mit Freunden. Es sollte ein gut genutzter, aber erholsamer Tag sein, den ich zum Abschluss gemütlich ausklingen lasse. Es gilt: einfach genau das machen, was einem gut tut.

„Ich bin voller guter Erinnerungen an Leipzig, gerade weil das Masterstudium sehr prägend für mich war und mich wirklich weitergebracht hat.“
Was hat dir an der Stadt Leipzig während deines Masterstudiums hier am besten gefallen?

Leipzig ist die beste Stadt, das muss man einfach sagen. Leipzig hat so viel zu bieten, so viele coole und lässige Leute, schöne Häuser, Bars und Clubs und trotz der Größe der Stadt kurze Wege. Außerdem habe ich die Natur und den Zugang zum Wasser dort sehr genossen. Man findet immer genau das richtige für sich, egal, was man gerade braucht. Wenn man Ruhe möchte, geht man in den Park oder macht eine Fahrradtour zum Cossi. Und wenn man stattdessen Party will, gibt es eine riesige Auswahl verschiedenster Bars – die halb versteckten sind besonders spannend. Es gibt auch sehr beliebte, kreative Ecken und allerlei Kunst in jeglicher Form. Natürlich sind auch die Uni und die Bib nicht schlecht. Ich bin voller guter Erinnerungen an Leipzig, gerade weil das Masterstudium sehr prägend für mich war und mich wirklich weitergebracht hat. Ich hatte das Glück, währenddessen ganz fantastische Seelen kennenzulernen, die dafür gesorgt haben, dass Leipzig einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen hat.

Welches Tier wärst du gerne und warum?

Wahrscheinlich ein Puma. Pumas sind majestätisch und schön, sie können schnell rennen, sehr hoch springen und leben im Gebirge. Ich stelle es mir cool vor, als Puma dort umherzustreifen, weil es einfach ein kräftiges und besonderes Tier ist. Wahrscheinlich ist es auch cool, ein Adler zu sein, fliegen und immer eine tolle Aussicht genießen zu können, aber ich mag Vögel nicht sonderlich gerne. Lieber wäre ich ein Puma.

Dies oder das, Katrin? So hat sie sich entschieden.

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