Persönlich, echt und informativ. Das ist die Blogpostreihe „Auf einen Kaffee mit...“ des LPRS e.V.! Wir tauschen uns mit unseren Alumni über ihren Werdegang nach dem Studium aus. Von Tipps für den Berufseinstieg, über Geschichten von gemeisterten Hindernissen und genutzten Chancen bis hin zu Impulsen für eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Dieses Mal sprechen wir mit Julia Kloss. Sie hat nicht nur ihr Studium in Leipzig mit Bestnoten abgeschlossen, sondern wurde dieses Jahr für ihre Masterarbeit mit dem Günter-Thiele-Preis ausgezeichnet. Nachdem sie bei der BMW Group in der Werkskommunikation tätig war, arbeitete sie während des Masterstudiums als freiberufliche Redakteurin bei Utopia. Es folgte ein Jahr als PR Managerin bei memoresa, bevor sie in diesem Sommer zur DB Netz AG wechselte, wo sie als Referentin im Stakeholder Management tätig ist. In unserem Gespräch erzählt Julia von ihrem aktivistischen Engagement, ihren beiden Stubentigern und dass Pizza nachts im PC-Pool der Nikolaistraße einfach am besten schmeckt. Kommt mit auf einen Kaffee mit Julia Kloss.
Talking Business
Deine Masterarbeit zum Thema Corporate Activism wurde mit dem Günter-Thiele-Preis 2022 ausgezeichnet. Was bedeutet diese Auszeichnung für dich?
In erster Linie hat mich gefreut, dass dieses Thema, welches mir persönlich sehr am Herzen liegt, nicht nur in der Praxis, sondern auch in der Wissenschaft Aufmerksamkeit erfährt. Als ich meine Masterarbeit angefangen habe, gab es noch nicht viele Menschen, die sich mit diesem Thema befasst haben. Für mich ging es nicht darum, ein Masterarbeitsthema zu finden, das ich möglichst schnell abarbeiten kann, sondern es war für mich wirklich ein Herzensthema. Vor allem, weil ich auch privat aktivistisch tätig bin – insbesondere im Bereich Feminismus und Gleichberechtigung.
Du arbeitest seit diesem Jahr als Referentin im Stakeholder Management für die DB Netz AG. Kannst du einmal grob dein Aufgabenfeld umreißen? Was macht dir am meisten Spaß und wo stehst du manchmal vor Herausforderungen?
In meinem jetzigen Job verantworte ich die Öffentlichkeitsarbeit für vier Ausbauprojekte der DB Netz AG. Von den Projekten sind jeweils verschiedene Stakeholder betroffen – zum Beispiel Anwohner:innen und wirtschaftliche Anrainer, Gemeinden, Umwelt- und Tierschutzverbände oder Kleingartenanlagen. Meine Aufgabe ist es, diese unterschiedlichen Stakeholder und ihre Belange zu "managen". Dafür nutzen wir verschiedenste Kommunikationsinstrumente – ein Beispiel ist die Bürgerinfoveranstaltung. Dort können sich Bürger:innen informieren, Fragen stellen und in den direkten Kontakt mit den Projektverantwortlichen treten. Man kommt hierbei mit den unterschiedlichsten Menschen in Berührung, was meine Arbeit sehr vielfältig macht.
Ich bin jetzt erst seit vier Monaten in diesem Bereich tätig – heißt ich werde viele Aufgabenfelder erst noch entdecken. Die Durchführung von Informationsveranstaltungen ist zum Beispiel auf der einen Seite ziemlich herausfordernd, aber dann das Endprodukt vor sich zu haben, zu sehen, dass alles reibungslos abläuft und die Menschen interessiert sind, ist einfach ein tolles Gefühl!
Du hast bereits als freiberufliche Redakteurin gearbeitet. Wie kam es für dich zu der Umorientierung in ein anderes Berufsfeld?
Das ist eine gute Frage! Schon früh war mein Traumberuf der der Journalistin. Tatsächlich habe ich das Kommunikationsstudium auch mit dem Gedanken begonnen, eines Tages als Journalistin zu arbeiten. Das hat sich aber bereits während des Bachelors relativ schnell geändert, als ich verschiedene Module in Richtung Kommunikationsmanagement besucht habe. Dabei hat sich herauskristallisiert, dass mir dieser Bereich noch besser gefällt. Diesen Weg habe ich dann weiterverfolgt und meine ersten Praktika im Bereich Marketing und Unternehmenskommunikation absolviert. Dennoch habe ich immer gerne geschrieben, daher war es für mich naheliegend, die Chance zu ergreifen neben des Studiums freiberuflich als Redakteurin zu arbeiten. Diese Tätigkeit hat mir immer viel Spaß gemacht, weshalb es sich meiner Meinung nach auch nicht ausschließt, sondern eine tolle Ergänzung war.
„Man kommt hierbei mit den unterschiedlichsten Menschen in Berührung, was meine Arbeit sehr vielfältig macht.”
Talking Private
Welchen Ausgleich zum Berufsleben schaffst du dir in deiner Freizeit?
Hauptsächlich meine beiden verrückten Katzen! Mit denen hat man gut zu tun und ist immer entsprechend ausgelastet. Ansonsten treffe ich gerne abends oder am Wochenende meine Freund:innen und liebe es, Konzerte in Leipzig und Umgebung zu besuchen. Außerdem habe ich ein Faible für Pflanzen. Zum Entspannen schaue ich außerdem gerne True-Crime-Dokus – dabei kann ich überraschenderweise am besten abschalten.
Gibt es eine Fähigkeit, die du gerne erlernen würdest, zu der du bisher aber nicht kamst?
Das ist eine spannende Frage! Ich fände es richtig cool, mehr Knowhow im IT-Bereich zu haben, zum Beispiel würde ich gerne ein bisschen programmieren können. Außerdem würde ich gerne noch ein, zwei Fremdsprachen mehr sprechen können. Neben dem Vollzeitjob ist das zwar schon eine Herausforderung, aber das wäre Klasse!
An welches Erlebnis aus deiner Studienzeit erinnerst du dich besonders gerne zurück?
Obwohl es echt anstrengend war, erinnere ich mich gerne an das Forschungs- und Transferprojekt im Master im vorletzten Semester zurück. Da war ich mit meiner Sechsergruppe aus durchgehend coolen Mädels wie in einer eigenen Bubble. Teilweise haben wir von morgens 8 Uhr bis nachts um 2 Uhr im wahrsten Sinne des Wortes im PC-Pool gelebt. Irgendwann haben wir angefangen, ab und zu Pizza zu bestellen. Dann saßen wir mitten in der Nacht auf dem Boden, haben unsere Pizza gegessen und es war irgendwie anstrengend, aber auch einfach mega cool!