Im Maschinenraum der Nachrichten: Unsere exklusive MDR-Newscenter-Tour

Acht neugierige Vereinsmitglieder, ein Nachmittag voller Wow-Momente und ein ungewöhnlich tiefer Blick hinter die Kulissen der größten crossmedialen Nachrichtenredaktion Mitteldeutschlands: Am 9. Dezember durften wir erleben, wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) im Trimedialen Newsroom rund um die Uhr Online-Kanäle, Fernsehen und Hörfunk miteinander verzahnt – faktenstark und transparent.

Willkommen im Herzen des MDRs

Was heute selbstverständlich ein Hightech-Zentrum ist, hat eine lange Vorgeschichte: Der Trimediale Newsdesk wurde 2015 fertiggestellt und ist erst seit 2021 vollständig besetzt - als Teil eines 1.300 m² großen Newsrooms.

Hier arbeitet die Redaktion rund um die Uhr, streng nach dem Vier-Augen-Prinzip sowie der Zwei-Quellen-Regel (Faktencheck) unter den wachsamen Blicken der CVDs (Chef vom Dienst).

Zwischen Robotik-Kameras und Wetterkarten - der Blick hinter die Kulissen des Fernsehens

Unser erster Halt führte uns in die Abteilung Kommunikation & Dialog. Bereits dort wurde deutlich, wie breit das Spektrum an Aufgaben ist. Alles, was die Verbindung zum Publikum stärkt, läuft hier zusammen: vom täglichen Austausch mit Zuschauer:innen und Hörer:innen über die Bearbeitung von Programmbeschwerden bis hin zu Social Listening, bei dem Trends und Stimmungen im Netz beobachtet werden.

Anschließend tauchten wir in die Produktionsräume und Studios ein. Besonders beeindruckend war Studio 4, die Heimat von MDR Aktuell, wo Robotik-Kameras und moderne Teleprompter-Technik das Rückgrat der Live-Berichterstattung bilden. Gleich daneben zeigte uns Studio 5, wie viel Aufwand hinter Social-Media-Formaten und barrierefreien Angeboten steckt. Live-Gebärdensprache, Untertitelung und Audiodeskription - all das ermöglicht durch den Rundfunkbeitrag und unverzichtbar für ein inklusives Informationsangebot.

Fun-Fact: Letzte Woche war das chinesische Staatsfernsehen zu Besuch. Ergebnis? „Die müssen schauen, wo sie bleiben“, scherzte unser Guide Thomas Lauchstedt. Reine Werbung als Finanzierungsmodell birgt seine eigenen Herausforderungen.

Zwischen Meinung, Fakten und Haltung: Gespräche mit den Profis

Außerdem bekamen wir die Gelegenheit, mit MDR-/ARD-Moderatorin und Journalistin Wiebke Binder ausführlich über ihren Berufsalltag zu sprechen und darüber, wie der Einstieg in die Medienwelt gelingen kann.

Zur ersten Frage, ob sie ihre Moderationstexte vorbereitet bekomme, erklärte sie: Vorgefertigte Texte gebe es bei ihr nicht. Sie recherchiert, schreibt und strukturiert alle Inhalte selbst - ein hoher Aufwand, der aber zum Kern des journalistischen Arbeitens gehört.

Besonders offen sprach sie über den Umgang mit der oft negativen Nachrichtenlage. Sie empfiehlt, im privaten Umfeld bewusst für Ausgleich zu sorgen und im journalistischen Alltag möglichst konstruktiv zu arbeiten. Das heißt nicht im Modus „Die Welt geht unter“, sondern erklärend, einordnend und nah an dem, wie Dinge tatsächlich funktionieren.

Und wie gelingt nun der Einstieg in die Medienwelt?

Ihr wichtigster Ratschlag: einfach machen. Außerdem betonte sie, dass praktische Erfahrungen, Neugier und Initiativbewerbungen Gold wert seien.

Wie denkt Mitteldeutschland? Gespräch mit dem Team von MDR FRAGT

Zum Abschluss ging es an die Quelle der Publikumsmeinung. Das Team erklärte uns:

Sie befragen regelmäßig tausende Menschen zu aktuellen Themen: vom neuen Wehrdienst bis zur Frage, wie kinderfreundlich Deutschland ist. Bei gut laufenden Befragungen kommen bis zu 20.000 Antworten zusammen. Die Ergebnisse fließen anschließend nicht nur in Grafiken, sondern auch in Reportagen ein.

Ein ehrlicher, spannender Blick darauf, wie journalistische Themen nah an den Menschen entstehen und ihre Meinung in die Berichterstattung einfließt.

Damit endete der eindrucksvolle und authentische Blick hinter die Kulissen der mondernsten Nachrichtenproduktion Mitteldeutschlands und unsere achtköpfige Gruppe machte sich inspiriert auf den Heimweg.

Ein herzliches Dankeschön an den MDR für die spannende Tour!