Nach einer spannenden Exkursion nach Frankfurt a. M. zum Semesterstart folgte nur zwei Wochen später direkt das nächste Highlight. Am frühen Donnerstagmorgen des 14.11. machten sich 41 LPRS-Mitglieder auf den Weg nach Berlin. Ziel war neben dem diesjährigen PR-Report-Camp auch der Besuch von einigen LPRS-Förderern mit Sitz in der Hauptstadt.
Von den verschlafenen Gesichtern und müden Augen, die beim Passieren des Berliner Ortseingangsschildes aus dem Bus blickten, war eine halbe Stunde später im Kosmos Berlin nichts mehr zu sehen. Eine Mischung aus Vorfreude gepaart mit Aufregung machte sich unter den Studierenden breit. Auf Deutschlands größtem PR-Karriereforum hatten sie einen Tag lang die Möglichkeit, aktuelle PR-Trends zu erkunden, Karriereperspektiven direkt mit PR-Profis zu besprechen und ganz viele neue Kontakte für die Zukunft zu knüpfen. Neben spannenden Panels, kreativen Workshops und informellen Karriere-Talks standen vor allem konkrete Praxisbeispiele im Fokus, die nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft der PR-Branche beleuchteten. Ein allgegenwärtiges Thema war unter anderem die Relevanz und der Einsatz künstlicher Intelligenz. Tools wie Chatbots, automatisierte Textgenerierung und KI-gestützte Datenanalysen erhalten immer mehr Aufmerksamkeit. Gleichzeitig bleibt die menschliche Komponente essenziell: Kreativität, strategisches Denken und Empathie kann keine Maschine ersetzen. Romy Ertl, Senior Manager Communication bei der BMW Group, erklärte dazu in ihrer Präsentation zur Akzeptanzkommunikation als Schlüssel zum Unternehmenserfolg, sie benutze KI jeden Tag. Einige ausgewählte KI-Tools, beispielsweise zur Zusammenfassung von Texten, seien bereits fest in ihren Arbeitsalltag integriert und helfen ihr dabei, ihre Aufgaben effizienter zu erledigen und ihren Fokus stärker auf strategische Tasks zu legen. Sie betonte jedoch gleichzeitig, wie wichtig ein ausgeprägtes Bewusstsein für sensible Daten und Inhalte in Bezug auf den Einsatz von künstlicher Intelligenz sei, denn gerade im Zusammenspiel mit Akzeptanz und Vertrauen würden Integrität und Authentizität eine entscheidende Rolle spielen.
Neben spannenden Diskussionen konnte außerdem in verschiedenen Workshops das vorhandene PR-Know-How anhand praxisnaher Fallbeispiele vertieft werden. So zeigten die Vertreter:innen von Edelman in drei Cases zu internationalen PR-Projekten, wie entscheidend die Berücksichtigung kultureller und rechtlicher Rahmenbedingungen in verschiedenen Ländern und ein hohes Maß an Sensibilität und Planung sind. In Deutschland geltende grundlegende Prozesse, wie etwa die Abstimmung von Interviewzitaten vor der Veröffentlichung, sind in anderen Ländern meist verschieden gestaltet. Ebenso spielt die Beachtung der Zeitverschiebung eine entscheidende Rolle, um eine effektive und effiziente Kommunikation und damit den Erfolg eines Projekts sicherzustellen.
Am späten Nachmittag – den Kopf voll neuer Ideen und Visionen für die eigene berufliche Zukunft, zehn neuen LinkedIn-Kontakten und einem Dutzend bunter Kugelschreiber und Visitenkarten – neigte sich der erste Tag in Berlin langsam dem Ende zu. Nach einem kurzen Abstecher zum Hostel ging es zusammen mit der Regionalgruppe Berlin zum Abendessen in ein gemütliches, rustikales Brauhaus, wo alle mit bayerischen Köstlichkeiten verwöhnt wurden. Einige unermüdliche Studierende nutzten danach noch die einmalige Chance das Berliner Nachtleben zu erkunden und ließen den Abend in einer kleinen schummrig-schönen Graffiti-Punk-Bar ausklingen.
Frisch erholt und gestärkt vom Frühstück ging es am zweiten Tag zu den fünf LPRS Förderern Kekst CNC, H/Advisor Deekeling Arndt, Pressrelations, Johannsen & Kretschmer und Ressourcenmangel. In Kleingruppen verbrachten die LPRS-Mitglieder den Vormittag und frühen Nachmittag in jeweils einer der Agenturen oder Beratungen. Sie erhielten Input im Bereich Krisenkommunikation, Finanzkommunikation, Public Affairs und Kommunikationskampagnenplanung sowie Einblicke in einzelne Projekte und derzeitige Herausforderungen in der Kommunikationsberatung. In praxisnahen Case-Studies konnten neu erlernte und vorhandene Kenntnisse angewendet und diskutiert werden. Ein anschließendes entspanntes Get-together mit kleinen kulinarischen Häppchen nutzten viele, um noch einmal Kontakte für Praktika und Werksstudententätigkeiten zu knüpfen und so das eigene Netzwerk zu erweitern. Der Besuch bei Ressourcenmangel hatte dabei eine besondere Bedeutung: Erst am Tag zuvor wurde die Agentur beim PR-Report-Camp für den besten Case im Bereich Nachhaltigkeit und CSR, Media Relations sowie KI und technologie-basierte Kommunikation mit dem PR-Award 2024 ausgezeichnet. Die stolzen Gesichter des Teams und ihre Ausführungen zum Hintergrund der Kampagne zeigten noch einmal, was mit Kreativität in Kombination mit Kommunikation möglich ist.
Erschöpft, aber inspiriert von vielen neuen Erlebnissen, versammelten sich alle gegen 15 Uhr wieder am Hostel. Mit dem Vorsatz, das Erlebte in die Praxis umzusetzen und die gewonnenen Kontakte und Kenntnisse auf dem beruflichen Weg bestmöglich zu nutzen, trat der LPRS e. V. die Rückfahrt nach Leipzig an.