Mit fünf Regeln von der Idee zur Kampagne

Am 09. Juli konnten alle interessierten LPRS-Mitglieder am Workshop „Von der Idee zur Kampagne“ teilnehmen. Geleitet wurde der Workshop von Dr. Christoph Biggeleben, dem Chief Creative Officer der Berliner Agentur ressourcenmangel.

Der Werdegang in die Kommunikationsbrache kann sehr vielfältig sein, wie der Lebenslauf von Dr. Christoph Biggeleben zeigt. Über 20 Jahre PR-Campaigning-Erfahrung hat er bereits gesammelt, doch eigentlich war sein Plan ein ganz anderer. Er studierte zunächst Geschichte und Volkswirtschaftslehre. Sein ursprüngliches Ziel: Professor werden. Bei einem Praktikum kam er jedoch mit PR in Berührung, was ihn bestärkte, in der Praxis zu bleiben. Über verschiedene Agenturen landete er schließlich bei ressourcenmangel, wo er bis heute Kampagnen entwickelt.

Den Workshop startete er mit einem Input-Block, der sich damit beschäftigte, wie man heute noch die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zieht. Zentral dafür ist eine Leitidee, denn Ideen orchestrieren die Kommunikation. Damit diese Leitidee wirkungsvoll ist, muss sie fünf Regeln folgen:

  1. Eine Leitidee ist eine Geschichte in sich

Was zählt, ist die Botschaft, die die Idee transportiert. Eine gute Storyline, die Spannung erzeugt, ist ein essenzieller Baustein der Idee.

  1. Eine Leitidee ist einfach

Der Claim einer Kampagne muss einfach, kurz und aktiv formuliert sein, damit er direkt ankommt und idealerweise unvergesslich wird.

  1. Eine Leitidee ist emotional

Emotionen haben eine unglaubliche Macht, wenn es darum geht, mit der Idee zu überzeugen. Emotionen sorgen dafür, dass die Kampagne in Erinnerung bleibt.  

  1. Eine Leitidee ist ein Bild

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – diesen Spruch kennen wir alle und das nicht ohne Grund! Visuelle Kommunikation kann schnell und gezielt eine Story in der Kampagne vermitteln.

  1. Eine Leitidee ist disruptiv

Wenn eine Leitidee um die Ecke gedacht ist, sodass sie die gewohnten Muster durchbricht, fällt sie auf und bleibt im Gedächtnis.

© Sarah Krauss

Mit diesen fünf Regeln im Hintergrund sollte nun von den Studierenden eine Kampagne entwickelt werden. Da einige der Teilnehmenden aus dem Masterstudiengang "Communication Management" erst kürzlich im Rahmen ihres Studiums eine Kampagne entwickelt hatten, war es für sie besonders spannend zu erfahren, wie in der Praxis konkret an das Problem herangegangen wird. Herr Biggeleben hatte als Aufgabe einen echten Case von ressourcenmangel mitgebracht, für den zunächst ein passender Slogan entwickelt werden sollte.

Zwei Stunden grübelten die einzelnen Gruppen, was gut passen könnte und um welchen Slogan eine interessante Geschichte gebaut werden kann. Es gab spannende Einfälle und Ideen, von denen allerdings viele auch wieder verworfen werden mussten, weil sich jede Gruppe auf einen Ansatz festlegen sollte. Am Anfang schienen zwei Stunden ziemlich lang, aber die Zeit ging schneller vorbei als gedacht. Nach vielen Diskussionen einigten sich dann doch alle Gruppen auf einen Slogan.

Im zweiten Teil der Kampagnenentwicklung sollten dann Kanäle gewählt werden, über welche die Kampagne verbreitet werden kann. Einzelne Spots, Plakate und Community-Events wurden anskizziert. Man merkte, dass sich aus den Anfangsideen langsam eine Kampagne zusammensetzte, die die fünf Regeln vom Start des Workshops einhält – das Bild fügte sich.

Der krönende Abschluss des Workshops war die Präsentation der Kampagnen, die von den drei Einzelgruppen entwickelt wurden. Alle waren neugierig, wie die anderen Gruppen die Aufgabenstellung umgesetzt hatten.

Am Ende wurden drei beeindruckende Kampagnenideen vorgestellt, die teilweise eine ähnlichen Weg verfolgten, aber mit unterschiedlichen Herangehensweisen. Jeder der drei Slogans passte auf seine eigene Art und Weise zur Kampagne, wurde aber mit verschiedenen Maßnahmen umgesetzt.

Am Ende des Workshops waren alle ein bisschen erschöpft, es überwog aber die Faszination für die fertigen Kampagnenkonzepte.

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