Anfang Februar war in Leipzig Krise angesagt – gemeinsam mit der strategischen Kommunikationsberatung Kekst CNC durften zwölf Mitglieder des LPRS e.V. eine Krisensimulation durchlaufen und selbst einmal in die Rolle eines:r Kommunikationsberater:in schlüpfen. Angereist aus München und Berlin gaben die beiden Berater:innen Lea Thomas und Christoph Erhard einen spannenden Einblick in ihren Alltag und zeigten, dass eine Krise mit dem richtigen Plan und der richtigen Strategie bewältigt werden kann.
Der Nachmittag startete mit einem kurzen Überblick zu Kekst CNC. Die Beratung betreibt in Deutschland Büros in Berlin, Frankfurt und München und ist weltweit mit insgesamt 15 Standorten vertreten. Die Mitarbeiter:innen bei Kekst CNC konzentrieren sich auf drei strategische Entwicklungsdimensionen von Unternehmen: Disruption, Transformation und Wachstum. Dabei arbeiten sie mit ganz unterschiedlichen Unternehmen zusammen – vom Startup bis zum Großkonzern ist alles dabei. Ähnlich vielfältig sind auch die Rollen, die Lea und Christoph täglich als Kommunikationsberater:innen einnehmen dürfen – von Sparringspartner:in und Trainer:in bis hin zum kreativen Kopf und finalen Umsetzer:in.
Was heißt eigentlich Krise?
Bei einer Krisensimulation darf ein Deepdive in das Thema Krisenkommunikation natürlich nicht fehlen. Bei über 170 Krisenmandaten und über 40 entwickelten Krisenhandbüchern & Krisenvorbereitungs-Programmen in den vergangenen fünf Jahren ist Kekst CNC hier ein erfahrener Ansprechpartner. Christoph erklärt, dass nicht jeder Vorfall direkt eine Krise sein muss und dass vor allem die richtige Bewertung der Situation die entscheidende Voraussetzung für eine effektive Kommunikation ist. Ein zentrales Kriterium, um einschätzen zu können, ob es sich um ein Issue, einen Zwischenfall oder doch um eine wirkliche Krise handelt, ist stets das Reputationsrisiko des Unternehmens.
„Jede Krise hat ihre eigenen Regeln, es gibt keinen Masterplan.” – Christoph Erhard, Kekst CNC
Mit diesen Basics an der Hand geht es weiter und die beiden Berater:innen klären über die Dos & Donts der Krisenkommunikation auf, so bietet jede Reaktion in der Krise viele Stolpersteine. Auch wenn jede Krise ihren individuellen Verlauf hat, kann man aus der Erfahrung eine Reihe von Erfolgsfaktoren ableiten. Wichtig ist Kekst CNC hierbei der Unterschied, aber auch das Zusammenspiel von Krisenmanagement und Krisenkommunikation. Im Fokus stehen bei jeder Krise stets die verschiedenen Anspruchsgruppen des Unternehmens, die es mit gezielten Informationsangeboten und weiteren kommunikativen Maßnahmen abzuholen und einzubinden gilt.
„Krisen entstehen in der Wahrnehmung der Öffentlichkeiten. Nicht ich als Unternehmen entscheide, ob eine Krise vorliegt und wann diese vorbei ist, sondern meine Stakeholder.” – Christoph Erhard
Wie läuft eine Krisensimulation ab?
Für die Simulation werden die teilnehmenden Studierenden in die für eine Kommunikationsabteilung typischen Rollen aufgeteilt. Von Head of Communications und Pressesprecher:in, über Expert:innen für die interne und externe Kommunikation und Social Media, bis hin zu den Verantwortlichkeiten für Marketing und Public Affairs war alles dabei.
Danach stellen Christoph und Lea kurz das Krisensimulationstool vor. Dieses dient als Plattform, auf der dem studentischen Kommunikationsteam Informationen zum Krisenfall zugespielt werden und auf die dann möglichst passend reagiert werden soll. Es wird sich kurz mit der Plattform vertraut gemacht und dann kann es auch schon losgehen. Die Berater:innen ziehen sich als Beobachter:innen zurück und der erste Tweet flattert in das Postfach. Es handelt sich um einen Hackerangriff auf ein Unternehmen, mit dem die Studierenden in der nächsten Stunde umgehen müssen. Immer mehr Informationen und Journalist:innen-Anfragen fliegen über das Telefon, E-Mail oder Whatsapp ein und das Team muss gemeinsam mit Hilfe von Pressemeldungen, Intranet-Ankündigungen und Social-Media-Posts der Krisensituation gerecht werden.
Simulation oder doch ganz schön real?
Nach einer guten Stunde ist dann alles vorbei und das ganze Team ist ziemlich erleichtert. Nach einer kurzen Verschnaufpause lassen Lea und Christoph die Situation mit dem Team Revue passieren. Die Studierenden stellen fest, dass gerade die internen Absprachen in einem 12-köpfigen-Team zwischenzeitlich ganz schön schwer wurden, besonders die Frage „Wer kommuniziert was zuerst und über welchen Kanal?” war nicht immer leicht zu beantworten. Auch die Informationen, die den einzelnen Teammitgliedern zugespielt wurden, gebündelt an die gesamte Gruppe weiterzugeben, war eine Herausforderung. Dennoch waren Christoph und Lea am Ende zufrieden mit der Arbeit des gesamten Teams und gaben noch den ein oder anderen hilfreichen Hinweis, was in Zukunft noch besser gemacht werden könnte von der Handlungsfähigkeit durch ein Holding Statement, das Führen eines Krisen-Logs und regelmäßigen Lage-Updates bis hin zur Auswahl wirkungsvoller Kanäle. Zum Abschluss war dann noch genügend Zeit, die beiden Berater:innen zu ihrem Berufsalltag und der ein oder anderen durchlebten Krise mit Fragen zu löchern.
Der LPRS e.V. bedankt sich bei Christoph Erhard und Lea Thomas (letztere ist auch Alumna des LPRS e.V.) von unserem Förderer Kekst CNC für die spannenden Einblicke in ihren Beratungsalltag.