Nach einem langen Freitagabend in der LVZ-Kuppel leitete ein buntes Frühstücksbuffet in der Bibliothek Albertina den dritten und letzten Tag des LPRS-Forums ein. Wo sonst gelesen, geschrieben und auswendig gelernt wird, fanden sich am Samstag ca. 40 Personen in einer entspannten Atmosphäre zusammen. Hier wurde sich über die Eindrücke der vergangenen Tage ausgetauscht, bevor die beiden Moderator:innen Sina Huneke und Valentin Leißner den nächsten Programmhöhepunkt des Forums einleiteten: Das Barcamp.
Ein Barcamp – Was ist das eigentlich?
Auch in diesem Jahr bat das Forum allen Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit ihrer eigenen Themenidee eine Barcamp-Session anzumelden und durchzuführen. Aber wie läuft so eine Barcamp-Session eigentlich ab?
Sina Huneke, Aktive im LPRS Ressort für Veranstaltungen und Mitorganisatorin des Barcamps erklärt:
„Ein Barcamp ist ein agiles Konferenzformat, das von allen Teilnehmenden aktiv mitgestaltet werden kann. Hier stehen nicht die Referent:innen im Mittelpunkt, sondern alle Teilnehmenden in gleichem Maße”.
Während einer Session, welche meist um die 25 Minuten dauert, führt eine Diskussionsfrage in Form einer Kurz-Präsentation oder eines Kurz-Workshops leitend durch ein spannendes Gespräch. Zu Beginn werden die Themen jeweils kurz gepitcht, bevor sich die Teilnehmenden entscheiden können, an welcher Session sie mitwirken möchten. Diese dürfen sie auch zu jeder Zeit wechseln.
Die Barcamp-Sessions des 16. LPRS-Forums
Vor einer Gruppe sprechen können, über Machtverteilungen in der Unternehmenskommunikation oder über die im Rahmen des Ukraine-Kriegs entstandenen Spannungsfelder diskutieren – so vielfältig waren auch in diesem Jahr die Barcamp-Sessions. Diese drei spannenden, wenn auch unterschiedlichen Themenfelder boten den Teilnehmenden die Möglichkeit, eigene Erfahrungen, Gedanken und Erwartungen in den Diskurs mit einzubringen.
Session 1: Daniel J. Hanke, Vorstand (CEO) und Partner der Klenk & Hoursch AG, gibt auch im Rahmen der ZEIT Akademie Kommunikationstrainings zur Erlernung effektiver Kommunikation. Storytelling, Körpersprache und Auftritte mit Wirkung sind laut Hanke keine Frage des Talents: Jeder kann wirkungsvoll kommunizieren. Mit diesem Hintergrund stellten sich fünf Teilnehmende der Herausforderung, vom Public-Speaking-Coach und Medientrainer Hanke fit für die Bühne gemacht zu werden. Besonders spannend war das Erlernen der von ihm eigens entwickelten Methode des „Stretch Feedbacks”.
Session 2: Aus der Perspektive der Unternehmenskommunikation führten Florian Bamberg, Director bei FTI Consulting und David Eeckhout, Senior Consultant bei FTI Consulting, durch die Diskussion zum Thema „Unternehmenskommunikation im Spannungsfeld des Ukraine-Kriegs – wenn Taten mehr als Worte zählen”. Dabei diskutierten sie unter anderem über die generellen Herausforderungen für Kommunikator:innen, die Managemententscheidungen gemeinsam mit der Unternehmensführung unter teils extremem öffentlichen Druck und Berücksichtigung aller Interessen kommunizieren müssen.
„Unsere Diskussion hat unterstrichen, wie komplex die Kommunikation in einer derartigen Ausnahmesituation ist. Ein sehr interessanter Austausch mit vielfältigen Perspektiven – von Unternehmens- und Beratungsseite sowie aus der externen und internen Kommunikation“, betonen Florian Brückner und David Eeckhout.
Session 3: Ganz nach dem Motto „House of Cards: Macht in der Unternehmenskommunikation” leiteten Alexander Böhm, Pressesprecher der Finanz-und Wirtschaftspresse bei LANXESS und Lea Waskowiak, externe Doktorandin der Universität Leipzig und Data-Analystin bei Covestro, durch die dritte Barcamp-Session. Teilnehmende äußerten sich über ihre Eindrücke zu Macht und Handlungsautonomie von Kommunikationsabteilungen, aber auch darüber, wie man als Kommunikator:in Machtpotenziale aufbauen kann. Es wurde deutlich, dass Macht allgegenwärtig ist, vor allem Expert:innenwissen als Machtquelle genutzt werden kann und Macht nicht per se etwas Negatives sein muss.
Nach einem ereignisreichen Vormittag konnten die Forums-Gäste den Nachmittag bei verschiedensten Leipziger Kulturveranstaltungen verbringen, die das LPRS-Programmheft optional vorschlug. Ob Ausflüge ins Kunstkraftwerk, Panometer oder Museum der bildenden Künste – die Stadt bot eine große Auswahl an Möglichkeiten, um die Freizeit individuell zu gestalten. Zuletzt ging es am Abend bei Musik, Drinks und guter Gesellschaft ins Barfusz. Beim allerletzten Programmpunkt des LPRS-Forums, ließen die Teilnehmenden die Eindrücke der vergangenen Tage in entspannter Atmosphäre Revue passieren.
Und so schnell ist das 16. Forum des LPRS auch schon wieder zu Ende gegangen. Danke an alle, die dabei waren und mit ihrer Teilnahme das diesjährige LPRS Forum lebendig gemacht haben. Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!
Was ist das LPRS Forum? Das LPRS Forum ist die größte Veranstaltung des LPRS – Leipziger Public Relations Studierende e.V. und stellt als renommierter Branchentreff den Höhepunkt des Vereinsjahres dar. Mit unseren Forums Snippets geben wir euch Einblicke in die drei zurückliegenden Veranstaltungstage.